Die heute als Oortsche Wolke bezeichnete Region im äußeren Sonnensystem wurde 1950 vom niederländischen Astronomen Jan Hendrik Oort als Ursprungsort der langperiodischen Kometen postuliert. Der Theorie nach umschließt die von Oort angenommene „Wolke" die übrigen Zonen des Sonnensystems schalenförmig in einem Abstand von bis zu 100.000 Astronomischen Einheiten (AE) zur Sonne, was rund 1,6 Lichtjahren entspricht. Im Modellmaßstab des Planetenwegs erstreckt sich die Oortsche Wolke bis in eine Entfernung von 7.500 km.
Gelegentlich wird ein Komet von seiner Bahn in der Oortschen Wolke abgelenkt und fällt Richtung Sonne. Bei seiner Annäherung an das Zentralgestirn wird der Himmelskörper, der die Zeit seit der Entstehung des Sonnensystems vor 4,5 Milliarden Jahren quasi „tiefgefroren“ in der Oortschen Wolke konserviert wurde, erwärmt und setzt Gas und Staub frei. Der meist nur wenige Kilometer große Komet entwickelt so den charakteristischen Schweif, der eine Länge von über 100 Millionen Kilometern erreichen kann.