PRAXISTIPPS
TECHNIK & ASTROFOTOGRAFIE
LAG-Außenstelle-Gramastetten
Astrofotos (CCD & DSLR) auswerten:
Im Zeitalter der digitalen Fotografie hat der Amateur nicht nur ein hochempfindliches Aufnahmegerät zur Abbildung von Himmelsobjekten zur Verfügung, sondern zugleich ein wissenschaftliches Meßgerät, das auswertbare Daten aufzeichnet. Ein PC gehört heute zur Standardausrüstung und somit können mittels geeignerter Software entsprechende Auswertungen der Astroaufnahmen durchgeführt werden, die früher nicht einmal gut ausgestatteten Wissenschaftlern möglich war. Zudem hat heute jeder via Internet Zugriff zu unzähligen gigantischen wissenschaftlichen Datenbanken und Sternkatalogen.
2 Disziplinen beschäftigen sich mit der Auswertung von Astroaufnahmen:
1. Die Astrometrie
(Astrum=Stern, Metron=Maß)
Astrometrie ist die Vermessung der Position von Gestirnen und befasst sich mit
der Dedektion, Klassifikation und Identifikationen von Objekten in
astronomischen Aufnahmen..
Beantwortung der Fragestellungen: Was habe ich auf meiner CCD-Aufnahme drauf? Kleinplaneten ? Galaxien ? Quasare ? Wie heißen die Objekte ? usw.....
2. Die Photometrie (
Phos=Licht, Metron=Maß )
Photometrie ist die Messung von Helligkeiten von Gestirnen. Sie macht eine
quantitative Aussage über die Helligkeit eines Objektes. Zum einen durch eine
direkt durchgeführte Messung des Lichtstromes oder eine durch
Vergleichsmessung mit anderen auf der Aufnahme befindlichen Sternen ermittelte
Helligkeit.
Beantwortung der Fragestellungen: Wie "tief" ist meine Aufnahme ? Ermittlung der Grenzgröße von stellaren aber auch flächigen Objekten. Wie schwach ist der gerade noch abgebildete Stern oder die Galaxie auf meiner Aufnahme ? usw.....
Astrometrische Auswertungen:
Eine schnelle einfache
Methode sein Bild zu untersuchen bieten online-Astrometrieseiten wie zB. astrometry.net.
Weitere astrometrische Programme sind zB. Unimap
, AstroTortilla
das mit vielen Programmen zusammenarbeitet, die aber alle einen entsprechenden
Konfigurationsaufwand benötigen, bevor sie eingesetzt werden können. Speziell
für Kleinplaneten- und Kometenastrometrie ist das Programm Astrometrica,
die weltweit verbreitete Software des LAG Obmanns Herbert Raab, zu empfehlen.
Viele Bildbearbeitungsprogramme (wie zB. das bei Astrofotografen
beliebtePixinsight) haben mittlerweile Plate-Solving, wie der Fachausdruck
heißt, integriert. Alle haben allerdings gemeinsam, dass man eine
Internetverbindung braucht um Zugang zu den umfangreichen Datenbanken und
Katalogen, die für die Analyse der Aufnahmen unerlässlich sind, zu haben -
dies gilt auch für fix am PC installierte Programme. Die Sternkataloge sind
mittlerweile zu umfangreich um auf der Festplatte lokal abgespeichert zu sein.
Photometrische Auswertungen:
Bestimmung von Grenzgrößen, Erfassung von Lichtwechselkurven vonVeränderlichen oder Transits von ExoPlaneten mittels IRIS, MuniWin und anderen Softwareprodukten.
noch in Arbeit
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