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Fotos: J. Stübler
Der Tierkreis stammt aus Mesopotamien. Die Priesterastronomen des Zweistromlands ersannen ihn, um die Bewegung der Wandelgestirne abzustecken. Denn im Lauf von Sonne, Mond und Planeten offenbarte sich der Wille der Götter – was vermeintlich den Blick in die Zukunft erlaubte. Diese Fiktion blieb der Antrieb für die Himmelsbeobachtung; über den räumlichen Aufbau des Universums machten sich die Babylonier kaum Gedanken. Dennoch legten sie wichtige Fundamente der Astronomie. Auch unsere Uhren ticken gewissermaßen nach ihrem Zahlensystem.
Die Griechen übernahmen etliche babylonische Sternbilder, umrankten sie aber mit eigenen Mythen. Aus sorgfältigen Beobachtungen schlossen sie: Die Erde muss im Mittelpunkt des Kosmos ruhen, umringt von den Sphären der Wandelgestirne und jener der Fixsterne. Die Himmelslichter bestanden mutmaßlich aus einem exklusiven fünften Element (lateinisch: quinta essentia) und durften sich im Raum deshalb nur mit konstantem Schritt bewegen. Das im Ansatz falsche Modell war mit dem tatsächlich beobachteten Lauf der Wandelgestirne am Himmel schwer in Einklang zu bringen. Daher wurde Kunstkniff um Kunstkniff nötig. Griechische Gelehrte wiesen aber auch die Kugelgestalt der Erde nach und vermaßen deren Umfang.
Die Römer setzten Maßstäbe im Kalenderwesen. Sie entkoppelten die Monate vom Mondlauf. Schaltmonate wurden überflüssig, Schalttage genügten. Jeder Tag war einem anderen Wandelgestirn gewidmet, woran die Bezeichnungen der Wochentage erinnern. Die Namen unserer Monate und der Begriff „Hundstage“ gehen ebenfalls aufs Konto der Römer.
All diese Entwicklungen und geschichtlichen Zusammenhänge, die bis in unsere
Zeit wirken, wurden den Besuchern in lockerer und kurzweiliger Art vermittelt.
Der Referent Dr. Christian Pinter ist freier Wissenschaftsjournalist und Buchautor - seit 1991 spezialisiert auf Astronomie und Raumfahrt und mit besonderer Vorliebe für die Geschichte der Astronomie Die meisten seiner Artikel erscheinen in der renommierten "Wiener Zeitung". Sein astronomiegeschichtliches Lesebuch “Helden des Himmels” erschien 2009 im Verlag Kremayr & Scheriau. Spezieller Raum wird darin der kopernikanischen Wende mit ihren philosophischen und religiösen Fragen gewidmet – und natürlich den großen Heroen dieser Epoche: Nikolaus Kopernikus, Galileo Galilei und Johannes Kepler.
Die Besucher des Vereins Kepler-Salon warfen interessierte Blicke auf den Mond
und die Planeten durch
unsere Teleskope
Franz
Pribil , Vorstandsmitglied der Kepler Sternwarte Linz, zuständig für die Organisation von Sonderführungen, nutzte als regelmäßiger Teilnehmer an den Veranstaltungen im
Linzer Kepler-Salon seinen Kontakt zum
dortigen Intendanten Herrn Mag. Trawöger. Er schlug ihm vor einen Salon-Abend. nicht wie üblich an einem Montag im ehemaligen Kepler-Wohnhaus in der Linzer Rathausgasse, sondern in unserer Kepler-Sternwarte abzuwickeln. Der Vorschlag wurde sofort angenommen und wegen der für die Programmgestaltung erforderlichen langen Vorlaufzeiten
wurde bereits knapp nach Beginn des heurigen Jahres der Zeitrahmen Herbst 2019
vereinbart. Der endgültige Termin für diese Veranstaltung fiel auf den 4. November 2019, um nicht nur eine Sternwarten-Führung, sondern auch eine Sternführung gestalten zu können. Der frühe Sonnenuntergang ermöglichte schon
bald am Abend eine Saturn-Beobachtung und die günstige Mondphase (Halbmond) war optimal für einen Blick durch das Teleskop zu den beeindruckenden Kratern unseres Trabanten. Anschließend stellte unser Vereinsobmann Günther Martello noch unseren Verein vor, begleitet von Astro-Fotos unserer Vereinsmitglieder und im Rahmen einer abschließenden Diskussion wurden allgemeine astronomische Fragen beantwortet.
Trotz unserer sehr beengten Raumverhältnisse waren die durchwegs interessierten Gäste
zufrieden. Auch aus unserer Sicht war die Veranstaltung ein Erfolg und seitens der begleitenden Mitarbeiter des Kepler-Salons wurden Wiederholungen in Aussicht gestellt.
Fotos: K. Gussner, J. Stübler
Wie entstand unsere Erde, unser Mond, das Sonnensystem, Galaxien und überhaupt das gesamte Universum?
Wie funktioniert ein Stern und wie stirbt er? Was sind Quasare, Weiße Zwerge und Galaxien-Haufen? Im Universum tummeln sich unzählige interessante und zugleich faszinierend komplizierte Objekte, von denen die meisten nur ansatzweise erforscht sind. In dem Vortrag „Das Universum: Wie alles entstand“
wurde Licht auf all diese Dinge geworfen. Er beschäftigte sich mit der Frage, wie die Objekte in unserem Universum entstanden sind, funktionieren und miteinander interagieren. Von den kleinsten Lebewesen über Planeten und Sterne, Schwarze Löcher, Supernovae und Rote Riesen bis zu den größten Strukturen wird das gesamte Universum zum Forschungsobjekt. Sogar die Entstehung des Universums selbst – der Urknall –
wurde in groben Zügen behandelt. Auch die grundlegenden physikalischen Prozesse der jeweiligen Objekte
wurden anschaulich und mit Hingabe für die Sache vermittelt.
Der Referent Philip Winter ist seit 2018 Doktoratsstudent in „Artificial Intelligence“ an der Johannes Kepler Universität in Linz. Zuvor hat er fünf Jahre lang Astrophysik an der Universität Wien studiert und dort seinen Bachelor- und Master-Abschluss gemacht. Er konnte sein Wissen vor allem durch seine langjährige Öffentlichkeitsarbeit im Planetarium Klagenfurt und im Planetarium des Naturhistorischen Museums in Wien an die breite Masse vermitteln.
Zu seinem Forschungsgebiet zählt die theoretische Astrophysik, insbesondere numerische Simulationen dynamischer Prozesse wie z.B. Kollisionen von Objekten im Sonnensystem und der allgemeinen Himmelsmechanik.
Sein Vortrag wurde aufgezeichnet und ist auf YOUTUBE
HIER zu sehen.
Trotz schlechter Witterung war die Veranstaltung am 5. Oktober 2019 ein schöner Erfolg. Zahlreiche Besucher konnten in dieser Nacht für die Astronomie und Raumfahrt begeistert werden. Während Wolkenlöchern bestand zeitweise die Möglichkeit den Mond live zu beobachten. Sowohl visuell am Hauptfernrohr, als auch über eine am Refraktor installierte Videokamera deren Livebild an die Kuppelinnenwand projiziert wurde. Für die Kinder gab es lustige Raketenstarts mit Gewinnurkunde. Informationen und zahlreiche Bilder zu dieser Veranstaltung finden sich HIER.
Unsere beiden LAG-Mitglieder Siegi Ganser & Willi Viehböck luden im Namen der Astrofreunde Oberes Mühlviertel (AOM) zur Besichtigung des gelungenen Privatobservatoriums von Siegi in Kasten ein. Willi betreibt unweit von Kasten ein baugleiches Kleinobservatorium in seinem Garten in St. Peter a Wimberg. Die beiden Vereinskollegen sind der Kopf der astronomisch sehr aktiven Astronomiegruppe AOM.
Für größere Auflösung auf das Bild KLICKEN
Gruppenfoto:
Gerald Maschek
Bei Kaffee und Kuchen, ohne Regen, konnten wir die Anlage ausführlich
erkunden bevor .....
... es zum Berg Klet mit seinem Observatorium in Tschechien ging, an dessen Fuß wir uns zuerst jedoch mit einem deftigen Mittagessen stärken konnten.
Es war eine regnerische Sesselliftfahrt, aber Astronomen sind ja in
Wetterangelegenheiten hart im Nehmen.
Für größere Auflösung auf das Bild KLICKEN
Gruppenfoto: Gerald
Maschek
In der trockenen Kuppel bot sich den Besuchern eine sehenswerte,
historische und voll funktionsfähige Refraktor- und Spiegelteleskop Kombination
von Carl Zeiss.
Die im Kreis angeordneten Schautafeln berichten von den astronomischen
Aktivitäten des Klet Observatoriums,
dessen Schwerpunkt in der Asteroidenforschung liegt. Dr. Milos Tichy erklärte
ausführlich die Eckpfeiler dieser Forschungstätigkeit nämlich:
• die Beglaubigung von Entdeckungen erdnaher Asteroiden und
Kometen
• Messen der genauen Positionen von Asteroiden und Kometen, welche sich der Erde nähern, oder ihre Bahn kreuzen
(NEO)
• Suche und Entdeckungen von Asteroiden, mit bestätigten Entdeckungen• Messen der genauen Positionen entfernter
Objekte (Transneptunische Objekte in unserem Sonnensystem)
• physikalische Erforschung von Kometen
Das neue 1,06 Meter Teleskop, links im Bild auf einer Schautafel, steht leider
für Besucher offiziell nicht zur Verfügung, weil gerade entsprechend umgebaut
wird und der provisorische Holzfußboden auch keine Besucher tragen würde.
Ausnahmsweise durfte eine ganz kleine Gruppe unserer
Kepler-Remote-Observatory-Konstrukteure trotzdem einen Blick darauf werfen.
Selbstverständlich ergaben sich da viele technische Fragen, die von Dr. Milos
Tichy, dem Observatoriumsleiter, geduldig und kompetent beantwortet
wurden. Es war dies ein sehr konstruktiver Gedankenaustausch und vielleicht
zeichnet sich eine zukünftige Zusammenarbeit zwischen dem Klet Observatorium
und dem Kepler-Remote-Observatorium ab.
Erich Meyer studiert aus unmittelbarer Nähe das beeindruckende Instrument (Fotos:
Stübler)
Ganau am Tag vor 50 Jahren, am 16. Juli 1969, brach die NASA-Crew von Apollo 11 zum Mond auf. Es war somit ein schöner Anlaß die partielle Mondfinsternis an diesem Abend im Areal der Keplersternwarte gemeinsam mit Besuchern zu beobachten. Während der Finsternis waren auch die Planeten Jupiter und Saturn Richtung Süden zu sehen und, zweimal zog auch die Internationale Raumstation ISS über den Himmel.
Fotos: Gerhard Storch
Fotocollage: Wilhelm Viehböck
Ein KLICK auf obiges Bild startet ein Video, das den gesamten Verlauf der
Finsternis von einer Balkonsternwarte in Linz aus zeigt.
Aufgrund der jahrzehntelangen Freundschaft unseres Vereinsmitgliedes Erich Meyer mit Rolf Hempel ist es wieder gelungen den hervorragenden Mondfotografen vom DLR in das AEC einzuladen. Diesesmal hat er seine hochauflösenden Aufnahmen mit Bildmaterial von der LRO-Mission und anderen Aufnahmen der NASA kombiniert.
Ein großer Teil der Bilder konnte in 3D betrachtet werden. Diese Aufnahmen gewinnt der Autor unter Ausnutzung der Mondlibration mit großem Rechnaufwand und dem dafür notwendigen Wetterglück für die mehrfache Anzahl der selben Mondgebiete unter unterschiedlichem Beleuchtungswinkel. Siehe dazu nachfolgende Animation bei Wikipedia.
https://de.wikipedia.org/wiki/Libration
Die Spuren der Astronauten am Mond in hochauflösenden Aufnahmen des
Lunar Reconaissance Projektes (LRO)
Mit Geräten von Vereinsmitgliedern der Kepler Sternwarte hatten Besucher die Möglichleit live einen Blick auf den Mond zu machen.
Unser Obmann Günther Martello zeichnete gemeinsam mit Markus Hoflehner die Umrisse der Saturn-Düsen am Platz und Gehsteig vor dem AEC in Originalgröße auf.
Unser Obmannstellvertreter Andreas Bauer war in seinem Element und begeisterte Jung und Alt.
..... sowohl beim Indoor-Raketenstarten als auch beim Präsentieren von Mondgestein am Mikroskop.
Fotocollage: J.Stübler
Die Sternenhimmelsgesamtaufnahme, die Erich Meyer in seinem Vortrag vorstelle, war ein aufwändiges 3-Jahresprojekt. Fotografiert hatte er den Sternenhimmel in Oberösterreich, auf der Insel La Palma und in Namibia. Das fertige Panoramabild umfasst 50.000 Pixel x 40.000 Pixel und ist aus insgesamt 79 Himmelsfeldern, die mit einer lichtstarken, handelsüblichen 50mm Foto-Optik gewonnen wurden und zu einem Gesamtmosaik zusammengesetzt wurden. Die Aufnahme zeigt den gesamten Sternenhimmel, also 360° x 180°. Auf der Aufnahme ist unter anderem das komplette aber sehr lichtschwache Zodiakalstaubband zu sehen, das eine eigenartige Doppelstruktur zeigt. Im Vortrag wurde eine Erklärung für diese Doppelstruktur vorgelegt. Was alles in dieser Sternhimmelgesamtaufnahme zu sehen ist, wurde vom Referenten anschaulich und leicht verständlich erläutert (Planeten, Kometen, farbige Sterne, Sternhaufen, Dunkelwolken, Emissionsnebel, Reste von Supernovae, Galaxien, ...). Weiters wurden auch Tipps für die Erstellung von großen Sternenpanoramen gegeben. Abschließend zeigte der Vortragende noch einige Kamerafahrten, die den Detail- und Farbenreichtum des Sternenhimmels in dieser gigantischen Aufnahme verdeutlichte.
Der Referent:
Ing. Erich
Meyer, Konsulent für Wissenschaft, ist jahrzehntelanges aktives Mitglied des Vereins Kepler Sternwarte Linz. Begeisterter Astrofotograf, erfolgreicher Kleinplanetenentdecker und als Hobbyhistoriker profunder Kenner des großen Astronomen Johannes Kepler. Im Rahmen seiner zahlreichen astronomischen Tätigkeiten ist es ihm auch gelungen, Keplers Wohnhaus in Linz in der Hofgasse zu ermitteln - 400 Jahre lang war dieses unbekannt. Auch sein neustes fotografisches Gesamtwerk zeigt was heute mit Amateurmitteln an aktuellern wissenschaftlich gesicherten Daten sichtbar gemacht werden kann.
Fotocollage: J.Stübler
Dem freiem Auge zeigt sich unsere Galaxis als Milchstraße: ein unregelmäßiges begrenztes schwaches Lichtband mit dunkleren und helleren Stellen. Die Milchstraße bleibt in Großstädten unsichtbar und ist auch am Stadtrand und Kleinstädten durch die Lichtverschmutzung kaum mit freiem Auge wahrnehmbar. Unter einem richtig dunklen Himmel ist die Milchstraße sehr eindrucksvoll und hell genug um in einer mondlosen Nacht Schatten zu werfen. Unsere Galaxis ist mit einem Blick gar nicht vollständig zu erfassen. Wir müssen dem Band der Milchstraße folgen, das den gesamten sichtbaren Himmel umspannt. Von jedem Ort der Erde können wir nach und nach größere Teile aber nur selten die vollständige Milchstraße sehen.
Der Referent WolfgangVollmann,
lebt und arbeitet in Wien, ist seit 50 Jahren von der Astronomie begeistert und als Amateurastronom
in der
astronomischen Volksbildung tätig.
Sein Vortrag gab einen umfassenden Einblick in die Erforschung des Aufbaus der Milchstraße von den frühen Beobachtungen im Altertum bis zur Zeit der Aufklärung und der modernen Astronomie und Astrophysik.
Durch unseren Beobachtungsort in der Scheibe der Galaxis sehen wir Sterne, Nebel und Dunkelwolken in unterschiedlichster Entfernung.
Die dreidimensionale Struktur der Milchstraße mit ihren Spiralarmen war nur durch ausgeklügelte Methoden der Entfernungsmessung zu entschlüsseln. Es ist erstaunlich dass wir viele Strukturen, zu deren Erforschung modernste Hilfsmittel nötig sind, in Ansätzen auch mit freiem Auge nacherleben können. Ein Fernglas sowie eine Kamera auf einem Fotostativ zeigen noch viele weitere Objekte und Einzelheiten.
Der Referent verwendete bei seinen Ausführungen klassische Bilder von Barnard
und auch moderne digitale Bilder.
Die „Global Starparty“ am Linzer Hauptplatz, geplant für 13.4.2019, konnte leider wetterbedingt nicht durchgeführt werden. Erfreulicherweise zeigte sich die Sonne am 21.4.2019 am wolkenlosen Himmel. Trotz der geringen Aktivität auf der Sonne und dem eher ungünstigen Termin (Ostersonntag), fanden sich einige Vereinsmitglieder mit Ihren Teleskopen am Hauptplatz ein und konnten den interessierten Passanten die Sonne in den Fernrohren näherbringen. Die Veranstaltung war Teil der weltweiten Veranstaltungen von Astronomers Without Borders. Auch der am Infostand angebotene Sternwartehonig fand seine Liebhaber. Ein paar Fakten mit Astronomiebezug zum Honig ist dem unten angeführtenVerkaufsdisplay zu entnehmen.
Seit nunmehr 35 Jahren beschäftigt sich der Referent, OStR. DI Johannes Fasching (HTL-Braunau), im Rahmen des Amateurfunks mit Erde-Mond-Erde Ausbreitung. Dabei wird der Mond als passiven Reflektor für Funksignale auf VHF, UHF und SHF genutzt, um rund um den Globus Verbindungen tätigen zu können. In diesem Fall ist eine relativ große Antennen notwendig und ein in allen Belangen optimierte Systeme, da die Signale relativ schwach sind. Trotzdem ist mit guten Anlagen sogar Sprechfunk möglich. Zur Überprüfung des Empfängers ist es gängige Praxis, das thermische Rauschen der Sonne, des Mondes und auch die Strahlung von Radiogalaxien zu messen. Dadurch sind auch Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Stationen möglich.
In gewissem Sinn ist das auch ein Einstieg in die Radioastronomie. Einer der Vorteile ferne Objekte im Radiowellenbereich und nicht im optischen Bereich zu beobachten ist die Durchlässigkeit von Wolken für Radiowellen. Das Tageslicht stört auch nicht, und manche Objekte geben im Radiowellenbereich mehr Strahlung ab.
Stärkste Quelle ist wie im optischen Bereich die Sonne, deren Strahlung ist bereits mit relativ kleinen Antennen festzustellen. Interessant ist dabei die Beobachtung der Schwankungen während eines 11 Jahre dauernden Zyklus.
Als Strahlungsreferenz sind Radioglaxien wegen der vernachlässigbaren Schwankungen geeigneter.
Die Radiostrahlung des Mondes zu messen stellt schon eine gewisse Herausforderung dar, da sie z.Bsp. auf 1.3GHz nur 1/1000 der Sonnenstrahlung beträgt.
Noch um eine Größenordnung schwieriger ist der Empfang von Pulsaren, das sind Neutronensterne deren Rotationsachse und Magnetfeldachse in der Richtung abweichen, und die deshalb im Radiowellenbereich eine gebündelte Synchrotronstrahlung ähnlich einem Leuchtturm aussenden. Liegt zufällig die Erde auf dem Ausbreitungsweg, kann entsprechend der Rotationsfrequenz des Pulsars die Impulse gemessen werden. Trotzdem die Strahlung extrem stark ist, kommt wegen der großen Entfernung von mehreren tausend Lichtjahren auch vom stärksten Pulsar nur mehr so wenig auf der Erde an, wie wenn auf dem Mond eine Kerze
angezündet wird, die optisch beobachtet wird. Professionell werden Pulsare mit Radioteleskopen mit Durchmessern von mindestens 25m
beobachtet. Der erste wurde auch erst vor ca. 50 Jahren eher zufällig entdeckt.
Der Referent zeigte eindrucksvoll, dass dies auch mit "amateurmäßigen Mitteln" imöglich ist. Das Bild zeigt die
Radioteleskopantenne des Referenten. Es ist mit einem Parabolspiegel mit 7.3m Durchmesser,
möglich erfolgreich Pulsare zu beobachten, wenn ähnlich einer Langzeitbelichtung von Fotos der Pulsare über mehrere Stunden aufgenommen, und danach die Datei mit spezieller Software analysiert wird. So ist es dem Referenten gelungen immerhin 54 von den ca. 2000 derzeit bekannten Pulsaren zu
detektieren! Mehr zu seinem spannenden Hobby findet man HIER.
Während die Astrologie für die meisten Menschen bloß Unterhaltungscharakter besitzt, vertreten viele die Ansicht, dass der Mond einen erheblichen Einfluss auf unser Leben hätte. Doch ist das wirklich so? Welche Macht hat der Mond tatsächlich über das Geschehen auf der Erde, und wo bleibt er ohnmächtig? Was ist von Mondkalendern und ihren Ratschlägen zu halten? Dieser Vortrag eines Astronomen
brachte einen nüchternen Blick auf das, was wirklich nachweisbar und verlässlich ist, was ins Reich der Legenden gehört, und woran in der Wissenschaft aktuell geforscht wird.
Darüber berichtete Dr. Stefan
Uttenthaler, aufgewachsen in Geboltskirchen im Hausruckwald. Er hat in Wien Physik und Astronomie studiert. Ein Forschungsaufenthalt während seines Doktoratsstudiums führte ihn für mehr als zwei Jahre ins Hauptquartier der Europäischen Südsternwarte ESO in Garching bei München, und im Zuge dessen auch zu mehreren Beobachtungsaufenthalten an das Very Large Telescope in Chile. Nach dem Doktorat folgte eine Postdoc-Stelle in einem Forschungsprojekt an der Universität Löwen in Belgien, von dem er mit einem
eigenen Forschungsprojekt, gefördert vom österreichischen Wissenschaftsfonds
FWF, zurück nach Wien kam.
Schwerpunkt seiner Forschungen darin waren Rote Riesensterne und die Entstehung neuer Elemente in ihrem Inneren. Vor sechs Jahren wechselte er als wissenschaftlicher Projektbetreuer in den FWF, zuständig für Physik und Astrophysik.
In seiner Freizeit beschäftigt er sich als Vertreter der Skeptiker-Bewegung mit Wissenschaft und Pseudowissenschaft, und was die beiden unterscheidet.
Fotos: J.Stübler
Das 70-Jahr-Jubiläum der Inbetriebnahme des Observatoriums Kanzelhöhe für Sonnen- und Umweltforschung bei Villach im Jahr 2013 gab den Anstoß dazu, seine Gründungsgeschichte zu erforschen. Die Ergebnisse sind im Dezember 2017 als Buch
unter dem Titel: "Die Überwachung der Sonne. Die frühen Jahre des Observatoriums Kanzelhöhe"
erschienen und geben Aufschluss über die Anfänge der Sonnenbeobachtung auf der Kanzelhöhe von 1941 bis 1955. Das Observatorium war während des Zweiten Weltkriegs als Teil eines größeren Netzwerks an Beobachtungsstationen von der deutschen Luftwaffe errichtet worden und gehörte zu einem groß angelegten Sonnenbeobachtungs- und Sonnenforschungsprogramm. Ziel war es, u. a. zuverlässige Vorhersagen der idealen Frequenzbänder für den Militärfunk zu erstellen, nachdem in den 1930er Jahren festgestellt worden war, dass die Sonnenaktivität den Kurzwellenfunk beeinträchtigt. Nach dem Krieg wurde das Observatorium der Universität Graz angegliedert, die es bis heute führt.
Die Referentin: Gundi Jungmeier wurde 1976 geboren und wuchs in St. Georgen am Kreischberg auf. Danach studierte sie Geschichte an der Universität Wien. Zu ihren Veröffentlichungen als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Ausstellungskuratorin am Universalmuseum Joanneum in Graz zählen Arbeiten in den Bereichen Alltagsgeschichte sowie Erinnerungskultur- und Identitätsforschung. Seit 2013 ist sie als selbständige Historikerin und Autorin tätig.
Die Totale Mondfinsternis am Montag, 21.01.2019, konnte in Mitteleuropa am frühen Morgen in ihrem gesamten Verlauf bis zum Sichtbarkeitsende beobachtet werden. Es war dies eine Finsternis für Frühaufsteher.
Das Ergebnis von 4 1/2 Stunden Beobachtungszeit bei -9°C Foto: Herbert Raab
HIER
DAS BILD IN HOHER AUFLÖSUNG
Aufnahme von unserem Vereinsmitglied Rudolf Plohberger aus Hellmonsödt
Auch aus der Stadt Linz heraus vom Balkon, war die Finsternis gut zu verfogen -
wie die beiden Bilder von unserem Linzer Vereinmitglied Paul Koller beweisen.
Refraktor: F = 500mm, 1/5 Kamera: Canon 1000D, 1600 ASA, BZ = 1 sec.
Vom Arbeitsplatz aus gesehen - Foto:Erwin Günther
Vom Bett aus durchs Schlafzimmerfenster mit dem Handy ;-) Johannes Stübler
Vom Dachfenster aus über die Nachbarhäuser geschaut - Franz Pribil
Mit dem Handy durchs Okular - Didi Pröslmayr
Gleich ist's vorbei ..... Kurt Dobersberger
Die Finsternis fand statt, als sich der Mond nahe des Perigäums
(Erdnähe) seiner Umlaufbahn befand und erforderte einen freien Blick nach
Nordwesten.
In den Medien spricht man immer wieder gerne von einem "Supermond", welcher mit einer Totalen Mondfinsternis ("Blutmond") zusammenfällt.
Tatsächlich ist der scheinbare Durchmesser des Erdtrabanten dann um 14% größer als in der erdfernsten Position.
Geübte Mondbeobachter können diesen Unterschied durchaus visuell wahrnehmen, Gelegenheitsbeobachter wohl kaum. Hinter
den medial aufgeblasenen Begriffen "Supermond" und "Blutmond" verbirgt sich also
eher etwas ziemlich Unspektakuläres, von der Tatsache abgesehen, dass eine
Finsternis an sich immer ein schönes und beobachtenswertes astronomisches
Ereignis ist, das auch diese Finsternis wieder eindrucksvoll unter Beweis
gestellt hat. Die nächste totale Mondfinsternis, die von Linz aus in vollem Verlauf zu sehen sein wird, findet erst am 31. Dezember 2028 statt!
Montag, 21. Januar 2019 - die nachfolgenden Daten beziehen sich auf Linz
Länge: 14:18:03.34573
Breite: 48:19:14.1001
4h33m35s |
Partielle Mondfinsternis beginnt |
Positionswinkel=118.0°, Vertikal-Positionswinkel=72.9°, Höhe=30.2°, Azimut=266.4° W, Sonnenhöhe=-31.3° |
5h40m48s |
Totalität beginnt |
Positionswinkel=147.3°, Vertikal-Positionswinkel=102.6°, Höhe=19.4°, Azimut=278.2° W, Sonnenhöhe=-20.2° |
6h12m17s |
Grösste Finsternis: Totale Mondfinsternis |
Saros-Nummer: 134, Grösse=1.201, Positionswinkel=186.9°, Vertikal-Positionswinkel=143.2° |
6h43m48s |
Totalität endet |
Positionswinkel=226.5°, Vertikal-Positionswinkel=184.3°, Höhe=9.6°, Azimut=288.8° WNW, Sonnenhöhe=-10.0° |
7h51m02s |
Partielle Mondfinsternis endet |
Positionswinkel=255.8°, Vertikal-Positionswinkel=218.3°, Höhe=0.2°, Azimut=300.4° WNW, Sonnenhöhe=0.6° |
Fotos: Franz Pribil
Tagesordung:
1. Begrüßung der Anwesenden und Eröffnung der Hauptversammlung durch den Obmann
2. Tätigkeitsbericht des Obmanns über das abgelaufene Vereinsjahr
3. Bericht des Kassenführers über die Vereinsgebarung
4. Bericht über das Ergebnis der Kassenprüfung
5. Abstimmung über Änderungen der Vereinsstatuten
6. Entlastung der alten Vereinsleitung
7. Vorschläge für die Wahl der neuen Vereinsleitung
8. Wahl der neuen Vereinsleitung
9. Festsetzung des Mitgliedsbeitrages
10. Arbeitsprogramm für das laufende Jahr
11. Allfälliges
Günther Martello erklärte hauptsächlich die Änderungen in den Satzungen,
deren Markanteste die Änderung des Vereinsnamens ist. Diesem Vorhaben ging
schon eine jahrelange Diskusssion voraus, denn der Name war einfach zu sperrig,
zu lange "Linzer Astronomische Gemeinschaft - Johannes Kepler - im O.Ö.
Volksbildungswerk" musste in jedem offiziellen Schriftstück so angeführt
werden. Die immer wieder inoffiziell verwendete Abkürzung "LAG" war
eigentlich nur vereinsintern und nicht in der Öffentlichkeit bekannt. Da wir
mit der Sternwarte wesentlich bekannter sind haben wir uns dazu entschlossen
diese auch zum Vereinsnamen zu machen. Der Verein tritt nun kurz und
aussagekräftig unter "Kepler Sternwarte Linz" auf. Die Satzung wird
demnächst auf der Webseite aktualisiert.
Kurt Gussner brachte seinen Kassabericht und Erich Meyer den Bericht der Kassaprüfung vor. Diese drei Berichte wurden jeweils zur Abstimmung gebracht und ohne Gegenstimmen abgeschlossen. Auch die Wahl des neuen Vereinsvortandes verlief einstimmig
Obmann:
Günther
Martello
Obmann-Stellvertreter:
Andreas
Bauer
Schriftführerin:
Ulrike
Gschwandtner
Schriftführer-Stellvertreter:
Martin
Degwerth
Kassenführer:
Kurt
Gussner
Kassenführer-Stellvertreter:
Gerald
Maschek
Rechnungsprüfer: Erich
Meyer, Thomas Schobesberger
Beiräte:
Klaus Bernhard, Johann Bachlmayr, Kurt Dobersberger, Erwin Günther, Dietmar
Hager, Markus Hoflehner, Peter
Lagler, Robert Mayrhofer, Julian Penzinger, Stefan Pichler, Franz Pribil,
Dietmar Pröslmayr, Alexander Puchmayr,
Herbert Raab, Florian Raber, Harald Schmidt, Daniela Schobesberger, Irene
Steininger, Wolfgang Stroh,
Johannes Stübler, Günther Truhlar, David Voglsam
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