Rückblick Vortrag: Mo., 15. 5. 2023 - 19:30 Uhr, Wissensturm Linz
Thema: "Die Suche nach dem kosmischen Staub - Mikrometeorite" - Vortragender: Gerhard Grau, Salzburg
Foto links: Gerhard Grau, alle weiteren Fotos: Kurt Gussner
Die Suche nach dem kosmischen Staub auf der Erde war bisher hauptsächlich auf Gebiete der Antarktis beschränkt. Der Grund dafür lag in der Schwierigkeit, diese „Kügelchen“ optisch von industriell erzeugten Objekten in Form von Mikropartikeln (90%) zu unterscheiden. Dazu ist eine kostspielige chemische Analyse und ein analytischer Vergleich notwendig.
Das hatte der Norweger Jon Larsen, ein Jazzmusiker und begeisterter Hobbymineraloge, in jahrelanger, mühevoller Kleinarbeit erreicht und in zwei Büchern die Erkennungs- und Untersuchungsmerkmale beschrieben. Dadurch wurde die Erkennung von Objekten aus urbanen Gebieten für alle enorm erleichtert.
In dem Vortrag über die Mikrometeorite wurde die Suche nach solchen kosmischen Sphärulen behandelt und die angewendete Arbeitsweise dargestellt. Der Vortrag wurde auch online via Zoom übertragen.
Der Referent, Gerhard Grau, Jahrgang 1954, beschäftigte sich seit seiner Jugend mit Astronomie und Raumfahrt. Er war der letzte Präsident des „Verbandes Österreichischer Sternfreunde“ und langjähriger Leiter der Nachfolgeorganisation „Arbeitsgruppe für Astronomie“ am Museum Haus der Natur. Er ist auch Ehrenmitglied der Linzer Astronomischen Gemeinschaft. Sein spezielles Interesse gilt den Tektiten und Meteoriten. Heute ist er an der Vega-Sternwarte in Nußdorf bei Salzburg tätig.
Angeregt durch die Bücher von Jon Larsen sucht er seit 2020 nach den kosmischen Winzlingen.
Den Abend moderierte Andreas Bauer (Obmannstellvertreter Kepler Sternwarte Linz / Leiter AEC)
Original Mikrometeorit von Jon Larsen aus der Meteoritensammlung unseres Vereinsmitgliedes Johannes Stübler
BUCHTIPP: "Sternenjäger"
Meine Suche nach dem Stoff, aus dem das Universum gemacht ist.
Autor: Jon Larsen
344 Seiten, Verlag Benevento, ISBN 978-3-7109-0085-3
Staub aus dem All – eine Entdeckung, die die Astronomie revolutionierte.
Es klingt wie Poesie, dabei ist es eine wissenschaftliche Sensation: Sternenstaub, Mikrometeoriten. Das sind Milliarden Jahre alte Partikel aus dem Weltall, von denen täglich bis zu hundert Tonnen auf die Erde regnen. Astronomen und Astrogeologen erhoffen sich von ihnen neue Erkenntnisse über das Universum und die Entstehung unseres Sonnensystems. Doch keinem Wissenschaftler gelang es, diese winzigen Meteoriten, die nur unter dem Elektronenmikroskop sichtbar sind, auf der Erde zu finden. Bis ein Amateurforscher eine neue Methode entwickelte.